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Im Jahr 2017 waren durchschnittlich 4,2 Prozent der GKV-Versicherten im Krankenstand, jeder Arbeitnehmer hat krankheitsbedingt rund 10,6 Tage gefehlt.
Natürlich schwanken diese Zahlen von Branche zu Branche und von Jahr zu Jahr. Dennoch besteht ein direkter Zusammenhang zwischen dem Krankenstand und dem Kosten eines Unternehmens, denn bis zum 42. Tag einer Krankschreibung gilt die Lohnfortzahlung des Arbeitgebers. Das heißt, er hat seinem Mitarbeiter Entgelt zu zahlen, obwohl dieser gar nicht arbeitet. Der Arbeitgeber gewährt also eine Leistung, ohne eine Gegenleistung dafür zu bekommen. Diese Regelung des deutschen Sozialversicherungsrechts hat zum Schutz der Mitarbeiter in einem abhängigen Arbeitsverhältnis natürlich ihre Berechtigung. Dennoch muss klar sein: Dem einzelnen Arbeitgeber entstehen dadurch Jahr für Jahr immense Kosten. Je höher die Zahl der krankheitsbedingten Ausfalltage, desto höher sind die Kosten des Arbeitgebers – und desto geringer ist die Produktivität des Mitarbeiters. Vor diesem Hintergrund hat jede Firma ein großes Interesse daran, die krankheitsbedingten Ausfallzeiten der Mitarbeiter zu reduzieren.
Unmittelbarer Einfluss auf die Mitarbeiterzufriedenheit
Betrachtet man diesen Zusammenhang, wird auch klar, warum Feel Good Management einen unmittelbaren Einfluss auf die Mitarbeiterproduktivität hat. Gelebtes Feel Good Management zielt nicht nur darauf ab, eine Wohlfühlkultur zu schaffen, in der der Einzelne gerne arbeitet. Im Kern geht es darum, die Leistungsfähigkeit des Einzelnen zu erhalten und zu stärken, so dass man Belastungszeiten gut meistert und auch bei längerfristigen Einsätzen unter hoher Belastung fit und gesund bleibt. Damit einher geht in der Regel auch eine große Motivation und eine Begeisterungsfähigkeit für die Arbeit. Wer sich gesund fühlt, ist mit viel mehr Freude bei der Arbeit und erbringt dadurch bessere Leistungen, selbst wenn es sich um eine Phase unter großer Belastung handelt. Zufriedenheit, Commitment und Engagement sind tendenziell umso größer, je wohler sich der Mitarbeiter an seinem Arbeitsplatz fühlt. Seine Gesundheit ist dazu eine wichtige Voraussetzung. Wenn die tägliche Arbeit so sehr zur Belastung wird, dass die Gesundheit darunter zu leiden beginnt, nimmt auch die Zufriedenheit ab. Commitment und Engagement werden sinken, insgesamt wird der Mitarbeiter mit deutlich weniger Motivation zur Arbeit gehen. Damit steigt die Gefahr einer Kündigung, die wiederum zu enormen Folgekosten für die Rekrutierung und das Onboarding führt.
Gesundheit und Produktivität
Somit besteht letztlich ein direkter Zusammenhang zwischen der Gesundheit des einzelnen Mitarbeiters, seiner Produktivität und den Kosten, die das Unternehmen für den Einzelnen zu tragen hat. Leider dürfte es schwierig sein, die Kosten und den Nutzen von Feel Good Management in Bezug auf die Mitarbeiterproduktivität zu berechnen. Zwar gibt es statistische Angaben zur Zahl der durchschnittlichen Fehltage pro Mitarbeiter. Es ist aber nur schwer möglich, daraus Kosten für ein einzelnes Unternehmen abzuleiten. Noch viel schwerer ist es, den Ertrag von Feel Good Management zu quantifizieren und mit Zahlen zu belegen, was die Einführung einer Wohlfühlkultur in einem Unternehmen bringt. Vor diesem Hintergrund ist es für viele Unternehmen sehr schwer, sich für die Einführung zu entscheiden, weil die Vor- und Nachteile solcher Konzepte üblicherweise anhand von harten Zahlen belegt werden sollen. Doch selbst wenn es keinen mathematisch fundierten Nachweis für die Wirtschaftlichkeit von Feel Good Management gibt, liegt der Zusammenhang klar auf der Hand.
Wohlfühlmanagement kann also helfen
Ein Wohlfühlmanagement zielt darauf ab, jedem einzelnen Mitarbeiter das Gefühl zu geben, gerne arbeiten zu gehen. Damit wird sich die Zahl seiner krankheitsbedingten Ausfallzeiten in der Regel verringern. Das gilt umso mehr, wenn ein Unternehmen gezielt Möglichkeiten bereitstellt, etwas für die Gesundheit zu tun. Wer zum Beispiel einen Kurs zu Entspannungstechniken oder eine Rückenschule anbietet, spricht vorrangig Mitarbeiter an, die sich gestresst fühlen oder die Rücken-, Schulter- und Nackenbeschwerden haben oder die diese Beschwerden vermeiden wollen. Depressionen und Burnout stehen ebenso wie Muskel-Skelett-Erkrankungen ganz oben auf der Liste der Gründe für eine drohende Berufsunfähigkeit. Wenn man also als Unternehmen frühzeitig an diesen häufigen Krankheitsgründen ansetzt und Wege anbietet, die physische und die körperliche Widerstandsfähigkeit gezielt zu stärken, unterstützt man den einzelnen Mitarbeiter dabei, sich selbst etwas Gutes zu tun. Krankheitsbedingte Ausfallzeiten lassen sich dadurch leichter vermeiden oder wenigstens reduzieren. Somit tragen diese betrieblichen Maßnahmen direkt dazu bei, die Gesundheit der Mitarbeiter positiv zu beeinflussen und ihre Produktivität zu erhöhen. Selbst wenn sich ein direkter Einfluss nicht anhand von harten Zahlen beweisen lässt, besteht die Chance, die Zahl der Krankheitstage zu reduzieren und damit das Wohlbefinden und die Produktivität des Einzelnen zu erhöhen. Somit hat Feel Good Management letztlich einen direkten Einfluss auf die Mitarbeiterproduktivität und damit auf die Produktivität des gesamten Unternehmens.
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Warum Mitarbeitergesundheit die Produktivität steigert
veröffentlicht am 14. Mai 2020 in der Rubrik Presse - News
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